Sollten
Sie Lust dazu verspüren auch mit dem Modellflug zu beginnen, dann wenden
Sie sich
an einen Verein in Ihrer Nähe und lassen sie sich dort von Leuten beraten,
die diesen
Einstieg hinter sich haben. Kaufen Sie die Ausrüstung erst danach. Der
Einstieg
wird dann meist bedeutend billiger und der Spaß am neuen Hobby hält
länger an.
Denken Sie daran, der Verkäufer im Modellbaufachgeschäft ist in erster
Linie am
Umsatz, weniger an der Zweckmäßigkeit Ihrer Ausrüstung interessiert.
Modellflieger sind (meistens) eher daran interessiert Freunde für ihren
Sport und
neue
Vereinsmitglieder zu gewinnen. In vielen Vereinen können Sie auch direkte
Hilfe
vieler Modellflieger bekommen "Lehrer - Schüler - Betrieb". Dies ermöglicht
das
Fliegen gewissermaßen mit Sicherheitsnetz. Die Fernsteuerungen von Lehrer
und
Schüler werden miteinander verbunden und Sie steuern das Modell unter
Anleitung
und Kontrolle des Lehrers, der jederzeit die Steuerung des Modells
übernehmen
bzw. übergeben kann. Diese Anlagen gibt es von verschiedenen
Herstellern. Es ist nicht möglich die Fernsteuerungen verschiedener
Fabrikate zu
kombinieren. Da wäre es doch schade wenn ausgerechnet Ihre Fernsteuerung
nicht zu
den eventuell vorhandenen Systemen passt. Schon deshalb empfiehlt
sich eine
Beratung und Absprache vor dem großen Einkauf. Im Verein erfahren Sie
auch
welche Gesetze und Vorschriften sie als Modellflieger beachten bzw.
einhalten
müssen. Es
empfiehlt sich auch darüber zu reden welcher Kanal eventuell noch frei
oder am
wenigsten genutzt ist. Das erspart dann eventuell später langes Warten
auf das
Freiwerden der Sendefrequenz. Des Weiteren wird man Ihnen in einem
Verein
auch sagen können, welche gesetzlichen Bestimmungen man als Modell-
flieger zu
beachten hat und wo man eine Modellhalterhaftpflichtversicherung
abschließen kann. Ohne eine solche Versicherung lässt Sie kein Verein auf
seinem
Gelände
fliegen.
Sollten
sie beabsichtigen in nächster Zeit ein Auto zu kaufen dann berücksichtigen
Sie, dass
Modellflugzeuge meist etwas sperrig sind. Irgendwie muss man die Dinger
ja zum
Modellflugplatz transportieren
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(Vorbereitung zum Lehrer-Schüler-Fliegen |
...und so sieht es dann aus!) |
Die
Fernsteuerung
Ganz egal welches Modell
Sie fliegen wollen (Heli, Segler oder Motormodell), das
erste was Sie benötigen
ist eine Fernsteuerung. Heutige Anlagen haben eine
Ausstattung, die allen
Anforderungen gerecht werden. Es muss aber nicht gleich
eine Profifernsteuerung
sein, es genügt auch eine einfache Computerfernsteuerung,
die in der Lage sein
sollte, ausgebaut werden zu können. Flugmodelle werden, um
sicher zu fliegen, im 35
MHZ Band betrieben, also kommt hier nur eine Fernsteuerung
im 35 MHz Band zum
Einsatz. Einige Piloten benutzen auch das 40 MHz Band, dies ist
zwar auch erlaubt, aber
nicht zu empfehlen, da es auch für andere Modellsportarten
eingesetzt werden kann.
Bitte keine Anlagen mit 27 MHz Band nutzen, diese werden
mit absoluter Sicherheit
früher oder später zum Totalschaden des Modells führen. Die
35 MHZ Anlagen gibt es
heute in einem A bzw. B Band. Der Nachteil des B-Bandes ist
lediglich, das im Ausland
nicht überall damit geflogen werden darf.
Um die Signale der Fernsteuerung
auf das Modell zu übertragen wird ein Empfänger
benötigt. Hier unterscheidet man
erst einmal, wofür er eingesetzt werden soll. Für
kleine Modelle sollte er
möglichst klein und leicht sein, was allerdings ein Verlust der
Reichweite nach sich ziehen kann.
Die heutigen Standard Empfänger sind aber schon
so klein und leicht, das Sie für
den normalen Einsatz überall ein Plätzchen finden.
Das
Ladegerät
Egal in welchem
Modellflugbereich wir uns bewegen, Akkus werden immer gebraucht.
Ob für Sender, Empfänger,
Packs für den Elektroflug, Bleiakku für das starten des
Methanolmotors oder
Zündungsakkus für Benzin Motore.
Man unterscheidet zwischen
Nickel Cadmium (NaCd), Nickel Metall Hydrid (NaMH), Blei
Akkus und Lithium Ion bzw.
Polymer Akkus. Es wäre also von Anfang an Sinnvoll, sich
ein Ladegerät zu kaufen
welches jede Art von Akkus laden kann.
Die
Starterbox
sollte enthalten:
Funkfernsteuerung,
Starterakku (Bsp. Autobatterie), das nötigste Werkzeug für
kleinere Reparaturen vor
Ort (stellt sich beim Bau heraus) z.B. Inbusschlüssel für
Luftschraube usw. Ein Satz
Ersatz Blätter für die Luftschraube, Ersatz Schrauben
für die Fläche, wenn
möglich aus Kunststoff (die scheren beim Crash ab und
schonen die Fläche) bzw.
Gummis. Isolierband, Sekunden Kleber, Drehzahlmesser.
Und nicht zu vergessen die
Bedienungsanleitungen (z.B. Fernsteuerung)
Zusätzlich für Elektro:
prozessorgesteuertes Ladegerät, damit man nicht nur einmal
fliegen kann
Zusätzlich für Verbrenner:
Glühakku oder Powerpanel, Glühkerzenschlüssel, diverse
Ersatzglühkerzen, einen
Kraftstoffkanister incl. Kraftstoff, eine Pumpe zum betanken
des Modells und eventuell
einen Elektrostarter (ist manchmal hilfreich, beim starten
des Motors)
(Starterbox und Zubehör)
Werkzeug
Für den Bau eines
Modellflugzeuges sollten Sie sich folgende Grundwerkzeuge im
Fachhandel besorgen.
Als erstes ist eine 100%
gerade Bauunterfläche zu empfehlen.
Diverse kleine
Schraubzwingen, Teppich und Balsa Messer, ein Stahllineal für
saubere gerade Schnitte
bei Balsa oder Folie, eine Laubsäge, diverse kleine
Schraubendreher und
Schlüssel, sowie einen Satz Inbusschlüssel. Schleifpapier,
Holzleim, Zwei Komponenten
Kleber, Stecknadeln mit großen Köpfen usw. Was
jeder selber braucht, wird
sich dann beim bauen noch herausstellen. Fast jeder
hat bestimmt schon ein
gewisses Kontingent an Werkzeug Zuhause.
Tipp: Die
Bedienungsanleitung kopieren, könnte ja mit dem original was schief gehen.
Kosten
Ein wichtiger Faktor sind
die Kosten. Ein Trainermodell sollte günstig in der
Anschaffung sein. Sie
müssen davon ausgehen, dass Sie im schlimmsten Fall
das Modell verlieren. Die
Wiederbeschaffungskosten sollten dann nicht zu hoch
sein. Auch ein
Trainermodell ist nach, erfolgreichem Einstieg oft verbraucht. Es
wäre schade, wenn Sie für
dieses Modell mehrere hundert Euro ausgegeben
haben. Investieren Sie
dieses Geld lieber in eine wichtige Ausrüstung, die Sie
später weiter benutzen
können z.B. gleich ein anständiges Ladegerät.
(...kleiner Crash, deshalb der Kostenfaktor)
Der Kauf des Modells
Es gibt ARF Modelle, diese
Modelle sind weitestgehend vorgefertigt. Das heißt,
Alle Komponenten sind
zusammengebaut und mit Folie bebügelt. Die Restarbeiten
beziehen sich meistens auf
das Zusammenbauen der Einzelnen Komponenten wie
Fläche verkleben, Höhen
und Seitenleitwerk anpassen und am Rumpf verkleben,
Gestänge, Tank, Fahrwerk,
Motor und RC Einbau. Diese arbeiten sollten trotzdem
nicht unterschätzt werden.
Es können auch hier einige Stunden ins Land gehen.
Für diejenigen, die so
richtig Balsaholz schnuppern wollen kommt dann natürlich
nur ein richtiger Bausatz
in Frage, der aber für den Anfang einfach im Aufbau sein
sollte. Ohne eigene
Erfahrung im Bau von Modellen sollte das aber nicht ohne
fremde Hilfe in Angriff
genommen werden. Der Bausatz ist schneller dahin als man
glaubt. Helfen können da
bestimmt Vereinskollegen.
Welches Modell für den
Einstieg
Es sollte ein so genannter
Trainer sein. Kein "Kunstflugtrainer". Wichtig ist, dass
das Modell nicht zu klein,
aber auch nicht zu groß ist. Je kleiner um so
Windempfindlicher, zu groß
wird schnell zu teuer da bessere Komponenten
benötigt werden. Grob
gesagt ab 1400 mm bis 1800 mm Spannweite mit einem
4,5ccm - 8,5ccm
Verbrenner- oder Elektromotor. Hier können Standard
Komponenten und Motore
eingebaut werden die im Preis noch akzeptabel sind.
(Bsp.: Trainer 40 von
Thundertiger, Calmato von Kyosho)
Bitte legen Sie beim Kauf
des Modells nicht zu viel wert auf das äußere, die
Funktionalität ist erst
mal wichtiger als alles andere.
Halten Sie sich beim Bau
eines Modells ganz besonders an die Bauanleitungen
und die vorhandenen
Sicherheitshinweise. Zeigen Sie das Modell, bevor Sie
damit in die Luft gehen,
einem erfahrenen Modellpiloten, damit es nicht zu
einem Unfall durch
Baufehler kommt.
Nun viel Spaß mit den ersten
Erfahrungen im Modellflug
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